Bindungsorientierung in der Sozialen Arbeit
Produktbeschreibung
Die Bindungstheorie gilt heute als die am besten fundierte menschliche Entwicklungstheorie. Für den Erwerb von Urvertrauen in die Welt und in die Menschen, für die Entfaltung jeglicher Kompetenzen und den Erwerb von Resilienz wurde die sichere Bindung zu einer primären Bezugsperson als wichtigste Ressource erkannt. Sicher gebundene Kinder haben es bereits im Kita- und Schulalter sowohl in Bezug auf die sozio-emotionale und kognitive Kompetenz, als auch auf die Selbst- und Persönlichkeitsentwicklung gegenüber den unsicher gebundenen wesentlich leichter.§Die Klientel der Klinischen Sozialen Arbeit deckt sich allerdings weitgehend mit der Gruppe der bindungsgestört-desorganisiert gebundenen Menschen. Von Kindheit an leben sie mit einem erhöhten Risiko des Scheiterns. In der stationären Jugendhilfe finden wir kaum sicher gebundene Kinder und Jugendliche. Viele wurden früh und chronisch traumatisiert. Auch in der Psychiatrie, der Suchthilfe, der Arbeit mit Flüchtlingen, Obdachlosen und straffällig gewordenen Menschen finden sich große Anteile hochunsicher gebundener Menschen.§Gleichwohl hat die Soziale Arbeit das Bindungswissen noch nicht für sich entdeckt. Weder bei der psychosozialen Diagnostik, noch in der Alltagspraxis finden sich explizit auf bindungstheoretische Erkenntnisse gestützte Konzepte.
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