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Handbuch der Provinzialrömischen Archäologie. Bd.I

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Ihre Kundenmeinung hinzufügen Artikelnummer 2049533 Veröffentlicht am 18.04.2019
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Verlag Reichert Bindung Hardcover ISNB / EAN 9783954903559 Gewicht 1082 Maße 178x247x24 von Wolfgang Czysz / Michael Mackensen / Salvatore Ortisi

Produktbeschreibung

The Archaeology of the Roman Provinces is a young discipline. As an academic subject, it has rapidly achieved great successes in the field of excavation and research and has increased our knowledge to a degree that barely keeps pace with the theoretical mastery of the results. The rapid development of scientific methods has contributed significantly to the self-assurance of the subject and opened up new perspectives for future research. Now and again it has been noted that Provincial Roman archeology has neglected its scientific foundations, methods and theories by omitting a reflection of their concepts and the validity of their findings. In the everyday research and teaching process we seldom worry about the meaning of terms such as analogy and hypothesis, chronology and periodization, or other abstract concepts. This volume deals with the basics of scientific theory, sources, methods and research aims of the subject in 140 articles. The reference book helps students to orient themselves in the language and thinking of science; but also the archaeologically interested will benefit from reading the manual.

Die Provinzialrömische Archäologie ist eine junge Disziplin, die sich in den 1960er Jahren von ihren älteren Geschwistern, der Alten Geschichte, der Klassischen Archäologie und der Vor- und Frühgeschichte emanzipiert hat. Als Wissenschaft der Materiellen Kultur mit ihrer reichen Parallelüberlieferung in Schrift und Bild bleibt sie aber ihren Schwestern als Teil der Altertumswissenschaften auch institutionell verbunden. Sie schlägt eine Brücke von der schriftlosen Vorgeschichte über die Völkerwanderungszeit ins Frühmittelalter.
Als akademisches Orchideenfach, eines von hundert Kleinen Hochschulfächern oft belächelt, hat sie in kurzer Zeit beeindruckende Erfolge auf dem Grabungssektor erzielt und unser Wissen über die Römerzeit in einem Maß anwachsen lassen, mit dem die theoretische Bewältigung der Ergebnisse kaum mehr Schritt halten konnte. Es ist immer wieder angemerkt worden, dass die Provinzialrömische Archäologie ihre wissenschaftlichen Grundlagen, d. h. ihre Methoden und Theorien vernachlässige, indem sie ihre Begrifflichkeiten sowie die Aussagekraft und Reichweite ihrer Erkenntnisse zu wenig reflektiere; diese Lücke möchte der neue Band zu den Quellen, Methoden und Zielen ausfüllen.
Im alltäglichen Forschungs- und Lehrprozess gehen wir gelegentlich zu arglos mit abstrakten Begriffen, Hypothesen und Theorien um, ohne uns über Bedeutung und Beweiskraft allzu viele Gedanken zu machen. Neben den traditionellen Methoden (Ausgrabung und Stratigraphie, Warenkunde, Typographie und Typologie) hat die rasante Entwicklung naturwissenschaftlicher Methoden zur Absicherung und Selbstvergewisserung des Fachs beigetragen, wenn man nur an die Möglichkeiten der absoluten Chronologie denkt (Radiokarbondatierung, Dendrochronologie). Die Naturwissenschaften eröffnen neue Perspektiven: Luftbild und Geophysik (Geoelektrik, Bodenradar, Geomagnetik) erschließen Kastelle und Straßen, Städte, Dörfer und Villen, sie öffnen den Blick und weiten den Horizont für zukünftige Forschungen ohne die Denkmäler im Boden auch nur anzutasten. Diese Möglichkeiten hat die moderne Archäologie zu einer Archäologie der Interdisziplinarität und schließlich auch der Internationalität gemacht, die über das lokale oder regionale Forschungsinteresse weit hinaus geht.
Der Band befasst sich in 140 Sachwortartikeln erstmals mit den wissenschaftstheoretischen Grundlagen des Fachs, mit Schlagworten wie Information, Erkenntnis und Wissen oder Prozeduren wie Materialsammlung, Datenanalyse und dem Kritischen Denken, ohne die jede Auswertungsarbeit an der Oberfläche bleibt. Das Nachschlagewerk hilft dem Studenten, sich im Denken und in der Sprache der Wissenschaft zu orientieren; aber auch der archäologisch Interessierte wird das Handbuch mit Gewinn lesen.


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