Frühe Prosa. Briefe. Tagebücher. Libretti. Juristische Schrift. Werke 1794-1813
Produktbeschreibung
Der älteste bekannte Text Hoffmanns ist ein Brief an seinen Freund Theodor Gottlieb Hippel vom Oktober 1794. Der achtzehnjährige Ernst Theodor Wilhelm Hoffmann studierte zu dieser Zeit in seiner Geburtsstadt Königsberg die Rechte. Seine Liebe galt allerdings den Künsten. »Meine Musik - mein Malen - meine Autorschaft«: Dieser Dreiklang, formuliert in einem Brief 1796, bildete für ihn eine Einheit. Auch als der Jurist Hoffmann im preußischen Staatsdienst Karriere machte, die ihn schließlich 1804 als Regierungsrat nach Warschau brachte, galt sein Interesse vor allem dem Musizieren und Komponieren, daneben dem Zeichnen und Aquarellieren, dem Theater und Konzertbesuch, der Lektüre; auch einige literarische Versuche sind bekannt. Ende 1806 verlor Hoffmann seine Stelle, als die Franzosen in Warschau einmarschierten und die preußischen Behörden auflösten. Im September 1808 erhielt er eine Anstellung als Musikdirektor in Bamberg; dort lebte er bis April 1813 als Komponist, Theatermaler und Musiklehrer. Er begann wieder zu schreiben: Anfang 1809 erschien die musikalische Erzählung Ritter Gluck. In den nächsten Jahren veröffentlichte Hoffmann zahlreiche Rezensionen musikalischer Werke, daneben einige weitere Erzählungen und Skizzen sowie Theaterberichte. Im Frühjahr 1813 wurde Hoffmann als Musikdirektor nach Leipzig und Dresden berufen; inmitten des sächsischen Kriegsgeschehens arbeitete er nun als Dirigent und Komponist und zunehmend auch als Schriftsteller: Er schrieb weitere Teile der geplanten Fantasiestücke, er begann die Niederschrift des Märchens Der goldene Topf.
Der vorliegende erste Band der Sämtlichen Werke Hoffmanns umfaßt seine Arbeiten bis Ende 1813. Bis zu diesem Zeitpunkt kurz vor seinem 37. Geburtstag - war Hoffmann in erster Linie als Komponist und Dirigent tätig. Sein schriftstellerisches Werk bestand vor allem aus Musikrezensionen und Libretti, Briefen und Tagebüchern. Die chronologische Anordnung dieser Ausgabe führt dazu, daß hier erstmals alle Werke (außer den Kompositionen) einschließlich der Briefe und Tagebücher, die bis 1813 veröffentlicht wurden oder entstanden, zusammengefaßt sind. Dadurch werden die Vielfalt und der Rang deutlich sichtbar, die Hoffmanns Werk bereits vor der Veröffentlichung seines ersten Buches erreicht hatte.
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