Zwischen Pflicht und Freiheit | 2
Produktbeschreibung
Heinz Schönemann, Kunsthistoriker und ehemals Stiftungskonservator, war einer der jüngsten Museumsdirektoren der DDR am namhaften Kunstmuseum Moritzburg in Halle, nachdem er sich in seinen denkmalpflegerischen Lehrjahren leidenschaftlich mit Schinkel und der Architektur des 19. Jahrhunderts beschäftigt hatte. Nach den Ereignissen vom August 1968 geriet er mit seinen Sammlungs- und Museumsvisionen an kulturpolitische Grenzen und ging nach Potsdam-Sanssouci, um sich als Schlösserdirektor, später als stellvertretender Generaldirektor und Stiftungskonservator für die Bewahrung des heutigen UNESCO-Weltkulturerbes einzusetzen, ohne die zeitgenössische Kunst je aus den Augen zu verlieren. Schönemanns Blick auf die Dinge ist selten vorhersehbar. Der ausgezeichnete Erzähler weiß, mit lebendigen Geschichten seine Zuhörer in den Bann zu ziehen.
Horst Ruprecht, Theaterregisseur und ehemals Ensembleleiter, ließ sich zum Schauspieler ausbilden, entdeckte aber bald sein Regietalent. Mit Willensstärke und großen Ambitionen begann er Regie zu führen, und eine Aspirantur bei Fritz Bennewitz am Deutschen Nationaltheater Weimar brachte ihn seinem Ziel näher. So gelang es Ruprecht, als Oberspielleiter am Theater in Nordhausen und in Meiningen, als Schauspieldirektor am Landestheater Halle, auf den Bühnen der Stadt Magdeburg und nach dem Fall der Mauer am Schauspielhaus Leipzig erfolgreich zu inszenieren. »Welthaltiges« sollte spektakulär und möglichst radikal auf die Bühnen der »geschlossenen Gesellschaft« gebracht werden. In Texten des Sturm und Drang, bei Horváth, Grabbe und Büchner suchte er Parallelen zur Gegenwart.
In beiden Fällen offenbart das rekonstruierte Spannungsverhältnis von Anpassung und Verweigerung eindrucksvoll, wie nahe unter den gegebenen DDR-Verhältnissen Erfolg und Scheitern beieinanderliegen konnten.
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