Ahasver und Golem
Produktbeschreibung
Die Vielseitigkeit der zwei mythischen Bilder Ahasver und Golem
hat Dichter und Romanciers immer wieder veranlasst, die Gestalten
innerhalb verschiedener literarischer Epochen und Gattungen zu
erneuern. Mit der Emanzipation und Assimilation der Juden erfahren
Ahasver und Golem im 19. Jahrhundert und zu Beginn des 20.
Jahrhunderts eine literarische Renaissance und werden zur Chiffre
ihrer Zeit. Die Symbiose von Tradition und Moderne, Religion und
Geschichte innerhalb der beiden Mythen zeigt sich auch darin, dass
Mythisierung und Demythisierung, Sakralisierung und Säkularisierung
Hand in Hand gehen.
Die vielen interdisziplinären Repräsentationen von Ahasver und Golem
in den verschiedenen Medien (Literatur, Film, Kunst) beweisen,
wie wirkmächtig diese mythischen Bilder waren und noch heute sind.
Die vorliegende Arbeit untersucht einerseits, was die beiden Mythen
gemeinsam haben und was sie unterscheidet. Sie beschreibt andererseits,
wie sich die beiden Figuren vom Vormärz (Droste-Hülshoff,
Keller) über die Prager deutschen Schriftsteller (Rilke, Meyrink,
Kafka) und den Expressionismus (der Golem-Film) bis hin zum Nationalsozialismus
transformiert haben. Sie zeigt zugleich exemplarisch,
wie sich der jüdisch-christliche Dialog verändert hat.
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