Das Unheimliche der Puppe in der deutschen Literatur um 1800 und um 1900
Produktbeschreibung
Die reglose Puppe könnte so unbedeutend sein, dass wir ihr gar keine Aufmerksamkeit schenken; oder wiederum so wichtig, dass sie das Schicksal eines Menschen bestimmen könnte. Mindestens ist das letztere nicht allzu selten der Fall in der deutschen Literatur in den Scharnierzeiten um 1800 und um 1900, in denen der Umbruch von Normen und Werten mit erheblichen Krisenerfahrungen einhergeht, die ihre Zeitgenossen für das Unheimliche besonders sensibel werden lassen. Dass die lebensechte Puppe nicht nur Illusionen erzeugen kann, sondern auch unheimlich wirkt, haben spätestens die Leser von E.T.A. Hoffmann bemerkt und Psychoanalytiker wie Jentsch und Freud thematisiert. Das vorliegende Buch hat die hintergründige Seite und das beängstigende Potenzial der Puppe in den Texten von Goethe, Jean Paul, Hoffmann, Arnim und Rilke, Kurt Münzer sowie in der Lebensgeschichte von Kokoschka zum Thema, und zeigt, wie die anscheinend anspruchslose Puppe den Protagonisten sowie dem Leser unheimlich wirkt und eine unheimliche Atmosphäre zwischen den Zeilen erzeugt. Zudem ist es ein Thema, das bis heute nicht an Aktualität eingebüßt hat, wenn wir an die "Puppe 3.0" um 2000, nämlich die hyperrealistische Puppe und den lebensechten Roboter in der postmodernen Gegenwart, denken.
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