Die Lehre vom Saint Délire
Produktbeschreibung
Die Theoriearbeit von Peter Fuchs spielt zumeist im Register der Höchstabstraktionen - ohne jede Scheu gegenüber dem Vorwurf, dass dieses Spiel zwar virtuos sei, aber jeder Bodenhaftung entbehre. Aber gerade diese 'Bodenhaftung' ist es ja, die in der Moderne der Gesellschaft annihiliert wird. Es findet sich nichts mehr, was nicht ins Licht anderer Möglichkeiten gerückt werden könnte. Das Medium 'Sinn' ist diabolisch geworden - im genauen Verständnis dieses Wortes: ein Durcheinanderwerfen aller Gültigkeiten. Ein Befund dieser Art führt zwangsläufig in die Diskussion der Form von Sinn, Unsinn, Nicht-Sinn.Im Zentrum von Fuchs' letzten Arbeiten steht in diesem Zusammenhang die (paradoxe) Frage nach einer 'Phänomenologie des Nicht-Sinns'. Die Chance zum Ausloten möglicher Antworten bot sich aber nicht theoretisch an, sie stieß ihm, Peter Fuchs, zu - als neun Monate währendes 'postoperatives Delir'. Fünf davon war er bewusstlos, vier verbrachte er in einem Pflegeheim, geschüttelt von Halluzinationen. Jede empirische Belastbarkeit der Realität von Sinn ist während dieser zweiten Phase getilgt worden. Das Gespräch mit Markus Heidingsfelder ist der Versuch, das perplexe Erleben des Wahns zu verarbeiten - in jedem Sinne dieses Wortes.
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