Frühgeborene und ihre Eltern
Produktbeschreibung
Eine Frühgeburt ist für Eltern eine belastende Situation, manchmal auch ein traumatisches Ereignis. Ängste bestimmen das Geschehen: die Sorgen um den Gesundheitszustand des/der Frühgeborenen, vielleicht sogar die Ungewissheit, ob das Kind überhaupt überlebt. Forschungsergebnisse zeigen die Ressourcen und die Belastungen von Eltern auf.
Zusätzlich wurden Eltern interviewt, die eine Frühgeburt während der Corona-Krise 2020 erlebt haben. Es wird herausgearbeitet, wie sich die Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie auf diese Zielgruppe auswirken. Aus den Forschungsergebnissen wird ersichtlich, dass das Klinikpersonal versucht hat, im Rahmen der vorgegebenen Regelungen in einer auch für sie komplett neuen Situation einer Pandemie, den Eltern möglichst viel Unterstützung zu geben. Von den Eltern wurden positive Aspekte der Corona-Krise geschildert. So gab es eine große Wertschätzung für den Schutz der Frühgeborenen. Die Unterstützung durch das Klinikpersonal wurde besonders hervorgehoben. Trotzdem kann man in den Interviews deutlich die starken und teilweise auch extremen Belastungen durch die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie erkennen. So verstärken diese Regelungen die Nöte, die sich durch eine Frühgeburt ergeben.
Ein Ziel ist es, durch die Forschungsergebnisse Erkenntnisse zu erlangen, wie man bei erneuten strengeren Maßnahmen zur Eindämmung einer Pandemie die Belastungen für die dann betroffenen Eltern von Frühgeborenen reduzieren kann.
Dieses Buch beschäftigt sich nicht nur mit den ersten Lebenswochen der Frühgeborenen, sondern geht den Lebensweg mit ihnen und ihren Eltern weiter. In einer Langzeitstudie wurden 2020 nach Erhebungen in den Jahren 2009 und 2015 zum dritten Mal dieselben Eltern befragt. Frühgeborene werden älter - sie kommen aus dem Krankenhaus nach Hause, sie besuchen später Kindertageseinrichtungen, sie gehen in die Schule. Es wird der Übertritt vom Kindergarten in die Schule betrachtet. Es interessiert, wie der Alltag von Frühgeborenen in der Pubertät und ihren Eltern zur Corona-Zeit mit Homeschooling sowie Homeoffice aussieht.
Es werden Handlungsempfehlungen und Anregungen für die Praxis herausgearbeitet, ob für Kliniken, Kindertageseinrichtungen oder für alle professionell Tätigen im Sozialen Bereich, die mit Frühgeborenen in Kontakt kommen. Aufgrund persönlicher Erfahrungsberichte werden Empfehlungen von Eltern für Eltern Frühgeborener ausgesprochen.
Die im Rahmen der beiden Forschungsprojekte im Jahr 2020 geführten Interviews sind historische Zeitdokumente, die eine in Deutschland bis dahin noch nie dagewesene Situation aus der Perspektive der Eltern Frühgeborener festhalten.
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