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Judas und die nachösterlichen Zwölf

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Ihre Kundenmeinung hinzufügen Artikelnummer 2471172 Veröffentlicht am 11.04.2022
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Verlag Vandenhoeck & Ruprecht Bindung Hardcover ISNB / EAN 9783525560549 von Siegfried Bergler

Produktbeschreibung

Siegfried Bergler als Vertreter der diachronen Exegese weist nach, dass Judas in den ältesten Schichten der Evangelien nicht vorkommt: Jesu Verhaftung bedurfte keines Verräters. Vielmehr verdanken sich seine Auftritte zuerst der Redaktion des Markus-Evangeliums. Später wurden sie von den Seitenreferenten Matthäus und Lukas und dann auch von Johannes übernommen.Die Monografie umfasst neben der Exegese sämtlicher Judas-Auftritte eine Betrachtung aller Zwölfer-Stellen im NT - beginnend mit 1Kor 15,5 über den Befund der Logienquelle bis zu Apk 21. Zudem erfolgt eine kritische Würdigung des ambivalenten Judas-Bildes im gnostischen Judas-Evangelium. Jesu Verhaftung bedurfte keines Verräters

Judas wird in allen Evangelien als "einer der Zwölf" - nicht wie die anderen als "einer seiner Jünger" - charakterisiert. Die These Siegfried Berglers ist, dass "die Jünger" und "die Zwölf" zwei verschiedene Gruppen bezeichneten: Erstgenannte, in unterschiedlicher Zahl, waren Jesu Schüler; hingegen zeugen die festen Zwölf-Namen-Listen von einem nachösterlichen Gremium/Presbyterium der Jerusalemer Urgemeinde, das sich aufgrund einer Christophanie als Repräsentanz des endzeitlichen Israel verstand. Diesem Kollegium gehörten (auch) vormalige Jünger Jesu an - und Judas. Daher der Titel Judas und die nachösterlichen Zwölf.Die Monographie umfasst neben der Exegese sämtlicher Judas-Auftritte eine Betrachtung aller Zwölfer-Stellen im NT - beginnend mit 1Kor 15,5 ("erschienen den Zwölfen") über den Befund der Logienquelle ("...sitzen auf zwölf Thronen", Mt 19,28 par Lk 22,30) bis zu Apk 21 ("zwölf Grundsteine"). Auch erfolgt eine kritische Würdigung des ambivalenten Judas-Bildes im gnostischen Judas-Evangelium.Judas, der in der Gemeinde eine prominente Funktion ausübte (vgl. Apg 1,20: "sein Aufsichtsamt"), dürfte den Glauben an Jesu göttliche Herkunft oder Messianität aufgekündigt, sich zum Judentum zurückgewandt (vgl. Joh 6,64.66.71) und dadurch zur Auflösung des Zwölferkreises beigetragen haben. Man hat ihn verteufelt, für tot erklärt (vgl. die drei verschiedenen "Tode" des Gottlosen: Mt 27, Apg 1, Papias) und schließlich in die Vita Jesu als dessen "Verräter", korrekt: "Auslieferer", zurückprojiziert (retrojiziert).


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