Platons Gastmahl oder die Liebe zum Heroin
Produktbeschreibung
...Und während wir noch dabei sind die Bilder in Worte zu übersetzen, diese mühselige Dolmetscherarbeit, haben die berauschend heranrauschenden Bilder die schwachen Wortfundamente überflutet und das im Moment vielleicht Begriffene schon wieder verwässert, so dass überhaupt nichts Festes entstehen kann, nichts, dem man sich noch einmal zuwenden könnte, um es zu prüfen oder zu genießen, nichts Sagbares, Lesbares, zumal die Bilder weiter heranrollen, uns
überschütten, uns hineinziehen in einen betörenden und verstörenden Bildersog, der uns je länger je mehr in eine Art Wachtraumnarkose versetzt, so lange, bis wir nur noch stöhnen, seufzen, schreien und lallen, ein zerrissenes Echo von irgendwoher, dessen Anfang wir nicht kennen, von dem wir keine Worte haben, Worte, die früher vielleicht Tätowierungen waren auf der Haut der Wahrnehmungen, andere selbstproduzierte Bilder im Kopf, und die jetzt nur erweiterte Piktogramme
sind, unbrauchbare, veraltete Signaturen, unverständlich wie Lochkarten.
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