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Alice in Illness

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Ihre Kundenmeinung hinzufügen Artikelnummer 2479875 Veröffentlicht am 01.02.2022
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Verlag Schüren Verlag Bindung Taschenbuch ISNB / EAN 9783741004056 von Claudia Siefen-Leitich

Produktbeschreibung

Es gibt bestimmte Szenerien im Spielfilm auf internationaler Ebene, denen man immer wieder begegnet. Wenn einem diese häufige Wiederkehr erst einmal aufgefallen ist, lasst einen das nicht mehr los. Im klassischen Western, in Komödien, in Sozialdramen, überall dort, wo "Schauspiel" zum Einsatz kommt, ist eine von diesen dramaturgisch eingesetzten Szenen und somit Aktionen, die des Krank-Seins einer Protagonistin, in hoch ästhetisierter Form zu finden.Hier gilt es besonders zu beachten, dass es sich um eine "Darstellung" handelt. Eine Schauspielerin wird einer ihrer wichtigsten Ausdrucksmittel beraubt: der Schönheit ihres Körpers und ihres Gesichtes. Es bedarf also eines starken Selbstbewusstseins, sich mit einem eingeschränkten Körper auseinanderzusetzen. Denn die durchzustehende Krankheit erfordert höchste Ausdruckskraft mit reduzierten Mitteln. Es geht hier weniger um die "kranke Frau" als Fetisch, sondern die Starke der Darstellung, die hier zu finden ist. Meist sind diese Frauen in einem Zimmer isoliert. Im Bett liegen sie meist allein, der Platz neben ihnen ist erschreckend leer und weit. Nun hat sie endlich einmal Platz im großen Doppelbett, mochte man meinen. Aber diese freie Stelle verweist nur auf einen abwesenden Partner. Die kranke Frau wird gemieden. Wie wird mit dieser mehrdeutigen Leerstelle dramaturgisch umgegangen?Das meist verschwitzte, bettlägerige, fröstelnde und fiebergeschüttelte Antlitz, der auf einem Polster gebettete Kopf der betreffenden doch wunderschönen Protagonistin bildet oft einen markanten Wendepunkt der darauf folgenden erzählten Geschichte. Diese Szenerie der "kranken Frau" hat sich im Verlauf der Kino- und Filmgeschichte schon derart in unsere Vorstellungswelt geschlichen, dass wir beim Anblick einer kranken Frau schon genau zu wissen meinen, wie das auszusehen hat. Daraus kann man durchaus folgern, dass diese Szenerie auch schon in unserem Alltag anzutreffen ist. Die kranke Frau wird mit allen Standen und Alterskategorien assoziiert, und es wohnt ihr oft eine unerwartete Eleganz inne. Ist diese nur dem Kino abgeschaut? Oder hat "frau" das so im Blut? Die Krankheit der Frau als ihre Rückzugsmöglichkeit, als ein Entkommen vor unangenehmen Entscheidungen und Personen.Die Autorin beschreibt und analysiert das Bild der kranken Frau in unterschiedlichen Spielfilmgenres.


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