Homileïscher Diskurs - empirische Untersuchungen von Kneipengesprächen
Produktbeschreibung
Der Untersuchungsgegenstand der vorliegenden Arbeit sind homileïsche Diskurse, die exemplarisch an Kneipengesprächen untersucht werden. Dies geschieht mit einem handlungstheoretischen Sprachverständnis, genauer gesagt: mit den Kategorien und Methoden der Funktionalen Pragmatik. Wenn besonders Kneipengespräche oder allgemeiner homileïsche Diskurse zum Gegenstand linguistischer Analysen gemacht werden, stellt sich die Frage, inwieweit derartige Gespräche überhaupt gesellschaftlich relevant sind. Diese Frage stellt sich insbesondere angesichts der Tatsache, dass unsere Gesellschaft und damit unser Alltag von institutionellen Strukturen durchdrungen, insofern institutionell geprägt sind. Ob als Klientin oder Klient oder als Agentin oder Agent: Wir bewegen uns und handeln alltäglich in Institutionen. Ob wir in ihnen unserer Erwerbstätigkeit nachgehen - als Kellner:innen, Lehrer:innen, Verkäufer:innen, Pfleger:innen und Ärzt:innen, Vollzugsbeamt:innen oder Polizist:innen, Sekretär:innen, Schauspieler:innen usw. - oder als Klient:innen - beim Einkauf im Supermarkt, beim Arztbesuch, als Schüler:innen und Student:innen, beim Restaurant- oder Kinobesuch - mit ihnen in Berührung kommen: Die diversen Institutionen unserer Gesellschaft, die Institutionen der Produktion und Zirkulation sowie Reproduktion, im einzelnen etwa Erziehungsund Bildungsinstitutionen wie Schulen und Hochschulen sowie die Familie, Institutionen des Gesundheitswesens, juristische und politische Institutionen, Verwaltung und Militär, kulturelle Institutionen und religiöse Institutionen sind allgegenwärtig und prägen - sicher in unterschiedlichem Ausmaß - unser alltägliches Leben. Und damit ist auch ein Großteil unseres alltäglichen Handelns durch die jeweiligen institutionellen Zwecke determiniert und insofern zielgerichtet. Das betrifft insbesondere auch das sprachliche Handeln. Doch daneben findet auch im nicht-institutionellen Rahmen Kommunikation statt. Kommunikation also, die eben nicht - oder zumindest nicht in direkter Weise - institutionellen Zwecken dient: Pausengespräche (ob am Arbeitsplatz oder in der Schule), der kleine Schwatz mit der Kassierer:in an der Supermarktkasse, ein Plausch mit Nachbar:innen, gesellige Runden mit Freund:innen usw. - oder eben Kneipengespräche. Genau für diese Art der Kommunikation haben Ehlich und Rehbein (1980) den zusammenfassenden Terminus homileïscher Diskurs eingeführt. Und damit, mit dem homileïschen Diskurs, setzt sich die Autorin in der vorliegenden Arbeit analytisch genauer auseinander.
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