Halbzeit
Produktbeschreibung
Bei seinem Erscheinen 1960 erregte der Roman Halbzeit die Gemüter. Ungewohnt war die Vielfalt des dargestellten Geschehens: das Familienleben, der berufliche Aufstieg, die erotischen Abenteuer des alternden, ewig redenden und dabei ewig mißmutigen fünfunddreißigjährigen Vertreters Anselm Kristlein; ungewohnt war die Genauigkeit, mit der Martin Walser gesellschaftliche Haltungen und Praktiken entlarvte: den Zwang der Reklame und des Konsumstrebens, die politischen und sozialen Verfestigungen; und ungewohnt war die ganz aus dem leidenden Bewußtsein des Vertreters Kristlein entstandene erzählerische Form: »Ich bin Don Quixote, nachdem er gelesen hat, was Cervantes über ihn schrieb.«Heute, mehr als 35 Jahre später, wird immer deutlicher, wie sehr Reinhard Baumgarts Urteil zutrifft: »... ein Buch, das reicher wäre an Ansichten von unserer Wohlstandsgesellschaft, ist in Deutschland noch nicht geschrieben worden.« In seinem Roman Halbzeit entwirft Martin Walser ein Panorama der Bundesrepublik, das mit Recht »den epischen Funtamentaluntersuchungen unserer Literatur« (Wilfried Berghahn) zugerechnet werden darf.
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