Die Institution der Luftattachés
Produktbeschreibung
Es dauerte außerordentlich lange, bis die Idee, deutsche Luftattachés in anderen Ländern einzusetzen, Wirklichkeit wurde. Viele Umwege und Zwischenschritte waren nötig, bis 1929 der erste deutsche Luftattaché einer noch nicht existierenden deutschen Luftwaffe mit der Legitimation eines diplomatischen Vertreters die Notifizierung in Italien erhielt. Paradoxerweise war es ausgerechnet der Entwicklungsingenieur für neue Bordsysteme, der acht Jahre später, im März 1937, das erste große Flächenbombardement gegen Zivilisten befürwortete, das die spanische Stadt Guernica in Schutt und Asche legte. Ein Jahr später war es der Luftwaffenattaché in Wien, der die deutsche Besetzung Österreichs im März 1938 maßgeblich vorantrieb.Die Arbeitsergebnisse und das Wirken der Institution sind heute selbst unter Fachleuten kaum bekannt. Nicht nur, weil sie in der obersten Luftwaffenführung selbst höchst umstritten waren. Die Ursachen dafür sind aber nicht den Attachés selbst anzulasten, sondern lagen zu einem großen Teil im System und der von ihm geprägten Einstellung zu den Leistungen anderer. Auch über die Herkunft, Interessen und Einstellungen der Akteure in diesem speziellen Tätigkeitsfeld der Luftattachés war bis gestern nur wenig bekannt. Die 95 im Buch erfassten Biographien der wichtigsten Akteure in diesem Bereich erlauben heute jedoch Rückschlüsse auf politische, operative und militärhistorische Zusammenhänge, die mit ihrem konkreten Einsatz verbunden waren. Vorangestellt sind diesen Persönlichkeitsbildern ein kurzer Abriss der historischen Entwicklung der Institution selbst sowie ein Überblick über die Länder, in denen deutsche Luftattachés von Beginn ihres Wirkens an bis 1945 eingesetzt waren.
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