Zwischen Mensch und Pflanze
Produktbeschreibung
Fiktionale Hybriden aus Mensch und Pflanze sind Denkfiguren: In Text und Bild fordern sie dazu auf, Vorstellungen von Subjekt, Kollektiv und Spezies neu zu denken.Statt Pflanzen auf ihr symbolisches Potenzial zu reduzieren, stehen sie in dieser Studie als Organismen und literarische Akteure im Fokus. Sie konfrontieren mit ihrer radikalen Alterität zum Menschen gesellschaftliche Probleme und stellen alternative Lebensentwürfe vor. Orientiert am Forschungsparadigma der Plant Studies widmet sich das Buch pflanzlich-menschlicher Hybridität in literarischen und grafischen Texten. Unter Bezugnahme auf botanische Wissensdiskurse werden historische Verschiebungen innerhalb von Konstellationen zwischen Subjekt und Kollektiv nachgewiesen. Sowohl um 1900 als auch nach 2000 stellen Mensch-Pflanzen-Hybriden Konzepte auf der Schwelle von 'Natur und Kultur', wie Fortpflanzung, Familie und Geschlecht, auf den Prüfstand. Während die Hybriden in den literarischen Texten von Kurd Laßwitz und Alfred Döblin kurz nach der Jahrhundertwende vor allem die Krise des Subjekts neu profilieren, letztendlich aber an der herrschenden Ordnung scheitern, adressieren die Comics von Olivia Vieweg und Frauke Berger im neuen Jahrtausend Fragen nach alternativen Formen des Zusammenlebens und unterbreiten transformative Vorschläge für eine speziesübergreifende Gemeinschaft der Zukunft. Die innovative Studie bringt durch ihren Zuschnitt nicht nur ein neues Paradigma der literaturwissenschaftlichen Forschung zur Anwendung, sondern geht auch auf soziale und ökologische Herausforderungen ein, indem sie sie historisch und diskursiv kontextualisiert.
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