Der Wille zur Wiederholung I
Produktbeschreibung
Der Band Der Wille zur Wiederholung behandelt die Faszination eines Widerspruchs: Er richtet sich an alle, die in der Freizeit, bei der Lektüre von Literatur, im Kino oder vor dem Bildschirm darüber staunen, dass sie immer etwas anderes im Selben suchen. Warum den Spin Off einer TV-Serie anschauen? Warum die unablässige Lust auf formelhafte Kriminalgeschichten? Warum die immergleichen Postkartenansichten von ununterscheidbaren Weinbergen, die für einen Urlaub in der Toskana, der Steiermark oder dem Périgord werben? Weil sie dasselbe oder das gleiche Vergnügen versprechen? Alle diese Fragen zielen auf das Konsumverhalten und seine Kommerzialisierung ab. Und ihre Antworten zeugen womöglich von phantasielosen Westentaschen-Abenteuern, von raffinierter Expertise oder von naiver Bequemlichkeit, von der Feigheit vor dem Unbekannten oder dem kindlichen Staunen angesichts des Laufs einer Murmel durch seine Bahn. - Gelegenheiten zur Beantwortung dieser Fragen liefern Literatur, Theater und Medien zuhauf. Dabei geht es aber nicht nur um Kommerz, sondern auch um künstlerische Textbildungsstrategien, darunter rhetorische Wendungen, Erzählstrukturen sowie Roman- und Filmfiguren. Deshalb sind die Autorinnen und Autoren dieses Bandes gleichermaßen einer geheimnisvoll anmutenden Eigendynamik von Wiederholungsphänomenen auf der Spur und fragen nach der Handlungsmacht der Akteure, die eine serielle Folge anstoßen, sie beobachten, ihre Nutznießer werden oder ihr zum Opfer fallen. Die Stoffe sind zwar denkbar verschieden, ihr serieller Charakter ist aber immer präsent: Ob nun die literarische Huldigung der Serienproduktion von Plastik-Artikeln, die robuste Geierwally im Lauf der Jahrzehnte ihrer wiederholten Medienpräsenz, die regelmäßige Wiederkehr der Szene einer Liegekur in Thomas Manns Zauberberg oder die Serien- und Actionhelden, die sich in Zeitschleifen selbst begegnen: Sie zeugen alle von der Differenz zwischen Identität und Alterität in den Wiederholungeneines mitunter längst vergessenen Originals. Deshalb fallen ungeachtet der vielfältigen Thematiken immer wieder die Namen von Kierkegaard, Freud, Nietzsche, Bachtin, Benjamin und Deleuze. Wie die Eckpunkte einer Philosophie der Wiederholung und ihrer esoterischen Ableger verschiedentlich die Gelegenheit bieten, um Gemeinsamkeiten des Seriellen in Literatur, Film und Fernsehen quer zu den Epochen und Künsten nachzuspüren, zeigen auf eindrucksvolle Weise die in diesem Buch untersuchten Spielarten des Willens zur Wiederholung.
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