Ein Deutscher auf Widerruf, Erinnerungen. Bd.2

Das neue Buch handelt von jener Zeit in Leipzig, von den kleinen und den großen Geschichte gewordenen Ereignissen. Viel ist seit der Teilung über das andere Deutschland geschrieben und geredet worden; nicht wenige waren dort, um zu sehen und zu hören; nicht wenige kamen und berichteten. All dies aus unterschiedlichsten Quellen Zusammengetragene hat ein Mosaik ergeben, ein Stückchen-Werk. Hans Mayer ist zu einem Bericht imstande, unter dessen Subjektivität die Objektivität nicht zu Schaden kommt. Freiwillig folgte er dem Ruf nach Leipzig; freiwillig entschied er zu gehen, als der Augenblick gekommen war. Dieser Umstand einer - und sei es von außen gelenkten - Freiwilligkeit gibt dem, der berichtet, die Möglichkeit einer gerechten Schilderung, und dem, der liest, das Vertrauen in sie. Es geht, das versteht sich, um das Selbsterlebte, um die Zeugenschaft eines Privilegierten. Ein eigenes Kapitel gilt "Thomas Mann und Charlie Chaplin"; ein Exkurs "Käthe Harig"; bewegend ist, in dessen Kapitel, von Brecht die Rede.