Im Dialog zwischen Theorie und empirischer Analyse vermessen die Autor_innen das Feld neuer und alter Bruchlinien im demokratischen Diskurs, zeigen die Ambivalenzen des gesellschaftlichen Zusammenhalts auf und nehmen dabei insbesondere rechtspopulistische und -extreme Denkmuster in den Blick.
Das von Georg Lisiewski 1736/37 gemalte Bild vom Tabakskollegium Friedrich Wilhelms I. in Schloss Königs Wusterhausen verbirgt eine Botschaft, die bislang nicht verstanden wurde. In dieser Studie wird das Kunstwerk durch die genaue heereskundliche Untersuchung seines Figurenprogramms als idealisierte Darstellung eines Sehnsuchtsorts entschleiert, an dem der komplizierte König unverfälschte Kindesliebe und absichtslose Kameradentreue erleben wollte.
Der Katalog zur Ausstellung wirft ausgehend von religiösen Geboten zur Lebensrettung und zur Unterstützung von Bedürftigen einen Blick auf die Leistungen und Schicksale vieler jüdischer Persönlichkeiten aus Wien: Bedeutende Ärzt*innen wie Emil Zuckerkandl und Margarethe Hilferding werden ebenso vorgestellt wie wichtige Pionier*innen aus dem Pflegebereich, beispielsweise Henriette Weiss, die Begründerin einer jüdischen Krankenschwesternschule. Ein weiterer Fokus des Buches liegt auf Personen und Organisationen, die trotz existenzieller Bedrohung in der NS-Zeit Care-Arbeit geleistet haben. Außerdem beleuchtet der Katalog das Thema Geschlechterrollen im Care-Bereich kritisch und eröffnet neue Perspektiven.