Fürs Überleben geschrieben: Robert Musil war auch als Publizist ein überaus feinnerviger und hellsichtiger<br />Beobachter und Kritiker der Zeitverhältnisse.
David Hersch überlebte zwei der berüchtigten Todesmärsche der Nazis, 50 km lange, meist tödliche Fußmärsche vom KZ Mauthausen zum KZ Gunskirchen. Ihm gelang die Flucht und er fand Unterschlupf bei einem deutschen Ehepaar, das ihn bis zum Kriegsende versteckte. Sein Sohn, Jack Hersch, erfährt durch Zufall von der tragischen Berühmtheit seines Vaters und macht sich auf, mehr über dessen Vergangenheit zu erfahren. In diesem Buch berichtet er von den grausamen Praktiken der Nazis und von einem Menschen, der sie zweimal überlebte. Jack Hersch erfährt von seiner Cousine von einem Foto seines Vaters auf der Website des KZ Mauthausen. Laut der Gedenkseite ist David Hersch der einzige Überlebende zweier Todesmärsche der Nationalsozialisten. Jack ist erschüttert und will mehr über die Vergangenheit seines Vaters herausfinden. Warum ist David Jahre später zu den Gedenkstätten zurückgekehrt, wo er so viel Grausamkeit erfahren hatte? Und warum hat er seinem Sohn nie davon erzählt?
Der vorliegende Band nimmt sich Grenzziehungspraktiken erstmals aus einer linguistischen Perspektive an. Die Beitragenden beleuchten verschiedene Erscheinungsformen und Funktionen, z. B. im Gespräch, in der digitalen Auseinandersetzung oder im wissenschaftlichen Schreiben, und tragen so zum Entwurf einer linguistischen Grenzziehungspragmatik bei.