Selten gab es im Greizer Land einen Zeichner, der in jahrzehntelanger Arbeit die malerische Ansicht der ehemaligen reußischen Residenzstadt Greiz in solch trefflicher und kulturhistorischer Weise mit den noch heute vorhandenen Schlössern, den weitläufigen, vom Gartenbaumeister Petzold entworfenen Park, der Stadtkirche mit dem Röhrenbrunnen oder Straßenszenen mit Marktfrauen und Kindern zu Papier gebracht hat. Dabei macht sein Talent nicht am Stadtrand halt, sondern erstreckt sich über Elsterberg, Berga und Mohlsdorf weit ins Vogtländische hinein.Besonderen Wert erlangten die mit meisterhafter Fantasie angefertigten Zeichnungen des am 15. Juni 1938 in Berlin geborenen und heute über 85-jährigen Malers jedoch mit der Darstellung vogtländischer Sagengestalten wie dem Bergwicht, dem Brunnengeist, dem Horchengeher, der Winselmutter, dem Pilzkönig, dem Salzmännlein oder der Waldwichtel, um nur einige zu nennen.Umso erstaunlicher mutet es trotz dieses vielfältigen inhaltlichen Repertoires an, das der Zeichner nicht den Stellenwert in der einheimischen und weiteren Künstlerlandschaft erlangt hat, der ihm eigentlich zusteht. Auch sporadisch erschienene Kalenderproduktionen oder andere lokale Veröffentlichungen vermochten es nur unzureichend, den wahren schöpferischen Charakter seines gesamten Werkes zu vermitteln.Mit diesem umfangreichen Band wird erstmals der Versuch unternommen, Wolfgang Randig nicht zuletzt auch mit seinen harmonischen Landschaftszeichnungen, die in einer von Informationen überladenen Welt, Ruhe und Tiefe ausstrahlen, und bissigen, hintergründigen Karikaturen, welche die Schwächen unseres Alltags und unserer Zeit in den Mittelpunkt stellen, als einen Maler zu zeigen, dessen eigentliche Entdeckung gerade erst begonnen hat.
Vom Schreiben zwischen Kunst und Handwerk: Auf bisher einzigartige Weise beleuchten der Autor Hanns-Josef Ortheil und der Lektor Klaus Siblewski anhand von prominenten Beispielen und eigenen Erfahrungen alle Facetten des kreativen Prozesses: von der ersten poetischen Eingebung über den Entwurf von Schauplätzen und Figuren bis hin zu den Problemen der Bewältigung großer Stoffmenge und den Abschluss des Textes.
Zentraleuropa war im 20. Jahrhundert durch viele sprachliche, kulturelle und politische Grenzziehungen geprägt. Auf diese Weise formierte Gruppenbildungen waren allerdings vielmehr "Konfliktgemeinschaften" (Jan Kren), die sich in Konstellationen des Mit-, Neben-, In- und Gegeneinanders äußerten. In vorliegenden Band werden Fallbeispiele aus Geschichte und Literatur untersucht.