Seit dem 1.1.2023 ist das neue deutsche Betreuungsrecht in Kraft. Der Autor untersucht die Gesetzesänderungen kritisch unter Berücksichtigung der historischen Entwicklungen und des im deutschen Recht der Erwachsenenfürsorge angelegten Spannungsfelds zwischen Stellvertretungsrecht und Daseinsvorsorge. Dabei stellt er fest, dass der Gesetzgeber mit der gesellschaftlichen Entwicklung nicht mehr Schritt hält, wenn sozial- und zivilrechtliches Hilfesystem nicht endlich zusammen gedacht werden.
1912 begann der Naturwissenschaftler Friedrich Zweigelt seine Tätigkeit an der Lehranstalt für Wein- und Obstbau in Klosterneuburg bei Wien. Als Leiter der neuen Bundesrebenzüchtung avancierte der ungemein vielseitige Forscher und Lehrer bald zum bedeutendsten Weinfachmann der Ersten Republik. Ab 1938 stellte sich Zweigelt aus Überzeugung in den Dienst des Nationalsozialismus. Der Zusammenbruch des "Dritten Reiches" beendete seine Karriere, doch die nach ihrem Züchter benannte Rebsorte "Blauer Zweigelt" ist weltberühmt. Schon lange schwelt eine Debatte über das Für und Wider dieses Namens. Ist es angesichts der belasteten Vergangenheit heutzutage noch opportun, einen Wein namens Zweigelt zu trinken? Sollte die Erinnerung an die dunkelste Epoche des 20. Jahrhundert nicht getilgt und die Sorte unwiderruflich umbenannt werden? Durch die Auswertung zuvor unbeachteter Quellen leistet Daniel Deckers einen Beitrag zur Einordnung der umstrittenen Persönlichkeit.
Der Zweigelt - ein Nazi-Wein?