Der Band präsentiert sämtliche poetischen Texte Brechts zum Thema Mahagonny: die verschiedenen Fassungen des "Songspiels" sowie die Urfassung der "Oper in drei Akten", dazu mehrere Vorstufen und Neufassungen einzelner Szenen; außerdem sämtliche Gedichte aus dem Umkreis, die er teilweise zunächst in seine Gedichtsammlung Hauspostille aufgenommen hat. Es folgen Äußerungen von Bertolt Brecht und Kurt Weill über die Oper im allgemeinen und die Möglichkeiten ihrer Erneuerung. Die Entstehungsgeschichte von Text und Musik wird durch Erinnerungen von Zeitgenossen dokumentiert. Bislang unbeachtet geblieben ist dabei, dass Brecht mit dem Text für die Oper vor der Dreigroschenoper fertig war, während Weill 'Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny' erst danach vertonte. Die Turbulenzen rund um die Inszenierung des Stücks Ende der zwanziger und Anfang der dreißiger Jahre lassen sich durch eine Vielzahl von Kritiken belegen; hinzu kommt eine weitere Plagiatsaffäre. Zeitgenössische und neue Deutungen und Analysen beschließen den Band.<br /><br />
Über das Verhältnis Martin Heideggers und dessen Philosophie zum Nationalsozialismus ist viel diskutiert worden. Das vorliegende Buch von Pierre Bourdieu ist ein Beitrag zu dieser Debatte - jedoch nicht durch den Nachweis philosophieexterner Bezüge zwischen NS-Politik und den Handlungen dieses Philosophen. Bourdieu geht es vielmehr um die Rekonstruktion sowohl der verschiedenen Varianten der Weltanschauung der "konservativen Revolutionäre" als auch der intellektuellen und sozialen Logik des philosophischen Feldes, auf dem sich die Überführung der völkischen Gesinnung in die existentielle Philosophie vollzieht. Erst so kann man die politische Ontologie Martin Heideggers verstehen und bewerten.