Nicht nur in ethnologischen Museen, sondern auch in kulturgeschichtlichen Museen und Kunstmuseen gibt es einen großen Nachholbedarf im Umgang mit dem Kolonialismus und seinen Folgen, insbesondere im Umgang mit rassistischen Sammlungsobjekten. Die Aktivitäten von schwarzen und weißen Aktivist:innen in der Gesellschaft, ein neues Interesse an postkolonialen Forschungsansätzen an den Universitäten sowie das 360°-Programm der Kulturstiftung des Bundes zur Diversifizierung von Programm, Publikum und Personal in Kultureinrichtungen haben bundesweit zu einer erhöhten Sensibilisierung für die Thematik des rassismuskritischen Kuratierens bzw. Ausstellens geführt.
Zum großen Nachholbedarf im Umgang mit dem Kolonialismus und seinen Folgen
Der vorliegende Band sammelt neunzehn Erzählungen. Der genaue, das Fremde im Vertrauten entdeckende Blick auf den Alltag und die unvergleichliche sprachliche Inszenierung - sie finden sich in diesen Prosamodellen. Um das chaotische Muster unserer Wahrnehmung geht es hier, um den Sternenhimmel unserer Assoziationen, um unsere unvermeidlichen Versuche, die Wirklichkeit durch private Ideologien und Rituale zu bändigen.