In diesem Versuch einer kulturellen Gesamtüberschau des post-kakanischen Raumes treten Korrespondenzen zwischen den einzelnen Literaturen und Kulturen zutage, die durch die nationalliteraturgeschichtliche Betrachtung oft verschattet geblieben sind. Im Fokus steht ein geweiteter Begriff von Kultur, der um Medialität und Macht kreist und in dem das Verhältnis von Zentrum und Peripherie, das Paradigma der Ähnlichkeit sowie das kollektive Gedächtnis eine zentrale Rolle spielen. Weiters geht dieser Band der Frage nach den Gemeinsamkeiten und Unterschieden von Imperialität und Kolonialismus nach sowie der Methodologie der Kulturanalyse.
Zur Debatte stehen sowohl aktuelle als auch historische Auseinandersetzungen mit sozialen wie ökologischen, individuellen und kollektiven Krisenbefunden bzw. Notständen, sich aus diesen ergebende Zukunftschancen sowie Bewältigungsstrategien. Die Zeitspanne der versammelten Analysen reicht bis ins 18. Jahrhundert zurück, der Fokus liegt jedoch auf der Literatur (Prosa, Theater, Lyrik und Comic) des 20. und 21. Jahrhunderts.
Krisenzustände und ihr Potenzial - deutschsprachige Literatur als Seismograph