Wann sind hohe Männerstimmen "anders"? Und wie gehen Komponist*innen, Interpret*innen und Publikum in unterschiedlichen zeitlichen, ästhetischen und institutionellen Kontexten mit den Facetten des "Anderen" im Hinblick auf Stimme, Klang, Interpretation und Rollenprofile um? Im Zentrum der Publikation stehen aktuelle Forschungsfragen rund um das Faszinosum der hohen Männerstimme im Spannungsfeld zwischen historisch gewachsenen Geschlechterkonstruktionen, Wahrnehmungsmechanismen und Darstellungsästhetik: vom Kastratengesang im 17. und 18. Jahrhundert über Stimm- und Klangphänomene in Pop und Rock bis zum Musiktheater der Gegenwart.
Der Band bietet eine übersichtliche Einführung in die Handlung und Entstehung des Stücks 'Die Blume von Hawaii' und wendet sich an alle, die sich für das Musiktheater begeistern. Thematisiert werden verschiedene Kontexte, die den Rahmen für damalige und heutige Produktionen bilden. Dazu gehören Rollenbilder und die koloniale Vergangenheit Hawaiis, aber auch die Geschichte der Autoren und Stars, die nach 1938 durch das nationalsozialistische Regime verfolgt wurden - Fremdheit, Rassismus und Migration sind als Themen bereits 1931 im Stück angelegt. Sie stehen auch im Zentrum dieses Bandes, denn sie fordern bis heute Theaterschaffende zur kreativen AuseinanderSetzung heraus.