Nicht nur Kenner beklagen mitunter, dass man von den insgesamt fünf Klavierkonzerten Prokofieffs dem dritten viel zu häufig und dem zweiten viel zu selten begegnet. Die 1995 entstandenen Aufnahmen mit Nikolai Demidenko und dem London Philharmonic Orchestra unter Alexander Lazarev strotzen nur so vor Kraft und jugendlicher Lust an der Virtuosität - sowohl seitens des Solisten als auch des Komponisten.
Das Leben ist kein Ponyschlecken, und die Gestalten, die es bevölkern, drängen sich geradezu auf, von einem alten weißen Mann stellvertretend für seine Alters- und Standesgenossen und ohne Rücksicht auf Verluste vorgeführt zu werden. Die Mittelschicht wird gepiesackt? Nun, dann piesackt sie zurück - von der geharnischten Abrechnung eines Verstorbenen mit seinen Hinterbliebenen bis zum Duell mit der Fleischereifachverkäuferin um exakte 113 Gramm Aufschnitt.