Die Anfänge der europäischen Expansion bestanden nicht nur aus dem für indigene Kulturen verhängnisvollen Aufstieg der iberischen Kolonialreiche. Es war auch die Geschichte des verlustreichen Scheiterns von Menschen, die mit hohen Erwartungen aus England, Frankreich oder deutschen Ländern aufbrachen, um als Entdecker oder Eroberer berühmt zu werden. Dieses Buch bietet eine Gesamtgeschichte ihrer erfolglosen Kolonialprojekte in Nord- und Südamerika. Es verbindet die Darstellung von politischen Intrigen, Meutereien, Gefechten auf See und interkulturellen Begegnungen mit einer Analyse der Verarbeitung, Verschleierung oder gar Verleugnung von Scheitern. Besondere Aufmerksamkeit gilt indigenen Akteuren, die über mehr als einhundert Jahre durch Wissenstransfer, Handel, Boykotte oder Gewalt die Geschichte kolonialer Projekte beeinflussten. Die Studie zeigt, dass auch erfolglose Europäer die Vorstellungen von der neuen Welt prägten und so kolonialen Imperien den Weg bereiteten.
Erfolglos und vergessen. Gescheiterte Entdecker und Eroberer in der Neuen Welt
Ein Verleger blickt zurück. Frank Böttcher verweist stolz auf Geleistetes und beschreibt launig die Erfolge seines Unternehmens, dessen größter es ist, nach fünfundzwanzig Jahren noch immer am Start zu sein. Zugleich benennt er ungewöhnlich offen Niederlagen, Nöte und Zweifel. Professionelles vermischt sich mit scheinbar Privatem. Das ist nie kokett gemeint, sondern weist bei aller Spezifik seines eigenen Hauses weit darüber hinaus. Denn der Lukas Verlag verkörpert geradezu idealtypisch den Geist, von dem die meisten Unabhängigen geprägt sind.