Die Briefe Johann Gottfried Seumes (1763 - 1810), des Soldaten und Lektors, des Reiseschriftstellers und Aphoristikers, waren bisher nur zum Teil und häufig nur verstümmelt bekannt. Die vollständige Ausgabe dieser Briefe bietet nun einen Einblick in Seumes Leben als Student und zwangsrekrutierter Soldat, als Hofmeister und russischer Leutnant, als Lektor und Druckereiaufseher des Verlegers Georg Joachim Göschen, als Fußreisender nach Italien 1801/02 und nach Russland, Finnland und Schweden 1805 gewähren würde.<br />Die vorliegende Ausgabe dokumentiert 305 Briefe von Seume und 120 an ihn, darunter 112 lediglich bezeugte bzw. erschlossene Schreiben.
Der Autor hatte bisher nie diese unglaubliche Episode seiner Internierung in Buchenwald im Dezember 1944 erzählt. Jetzt liegt sie zum ersten Mal vor: um sein Leben zu retten, gab er sich drei Monate lang als Sterbender aus, bis er letztlich an Stelle eines anderen für tot erklärt wurde. Diese List, sein offizieller Tod, rettete ihm das Leben. Gleichzeitig ist diese Erzählung ein unvergleichliches Zeugnis über den Alltag im Konzentrationslager Buchenwald.<br>