Hans Herrmann vollendete im Februar 2008 sein achtzigstes Lebensjahr. Genau der richtige Anlass, diesen Könner am Volant mit einer Rückschau zu würdigen.
Ereignisse wie Tschnernobyl, der 11. September oder die Irak-Krise führen uns immer wieder vor Augen, welche latenten Gefahren in unserer scheinbar so kontrollierten Realität lauern, wie leicht unsere Welt aus den Fugen gerät. In neun Erzählungen von hoher analytischer Kraft geht Kluge den Phänomenen des 20. Jahrhunderts nach.
Optimismus, der dem Pessimismus Schopenhauers radikal entgegengesetzt ist, der Wille zum Leben, der sich im Geschlecht ausdrückt, ist Freude, und in ihm müssen Denken und Handeln ihren Ausgangspunkt haben, wenn sie nicht leerer Begriff, unfruchtbarer Mechanismus bleiben sollen . . ." Mit diesem, wie Simone de Beauvoir sagt, "Willen zum Leben" hat D. H. Lawrence auch jene Liebeserzählungen geschrieben, die den Romanen, seinem Hauptwerk, vorangegangen sind.
"Er sieht genau hin, er hört genau hin und findet das ungehörte, unerhörte Wort, das Sprache und innerste Erfahrung zur Übereinstimmung bringt. Oliver klopft die Worte ab, um ihnen einen Laut wiederzuschenken, den sie irgendwann verloren haben, und legt dadurch auch wieder verschüttete Bedeutungen frei", schrieb Joachim Sartorius über die Gedichte von Jose F. A. Oliver. So entdeckt der Dichter im Beunruhigenden das Tröstende, im Fremden das Eigene - und umgekehrt; und holt ins Gedicht: die kirschkernspuckenden Kinder in Tampere, das "zelebrierende Grün" bei der Zugfahrt nach Hausach, die Poesie als "ahornpropeller", als "ahnung von flug & luftverstreichen".