Die eigene Welt mit den Augen einer fremden Welt zu sehen, das ist identisch mit der Anstrengung, eine andere Gesellschaft aus sich selbst heraus zu verstehen. Zur Frage steht also: Wie sehen wir außereuropäische Kulturen, wie stellen wir sie dar - und umgekehrt, wie sehen andere Kulturen uns? In den hier versammelten Essays geht Fritz Kramer diesen Fragen sowohl in ethnographischer als auch in genealogischer Perspektive nach.
Am Beispiel Afrikas etwa wird dargelegt, wie Fremdgeistbesessenheiten, in denen die 'Welt des weißen Mannes' zur Darstellung kommt, einen Zugang zur Realität einer anderen Gesellschaft bieten. Und mit Blick auf europäische Traditionen werden Begriffe und Konzepte, mittels derer wir außereuropäische Kulturen darstellen, historisiert, um zu einer Darstellung fremder Wirklichkeiten zu gelangen, die auf klassische Kategorien der Fremddarstellung verzichtet.