Christoph Martin Wieland (1733 -1813) hat in seinem langen Leben die deutsche Literaturlandschaft stärker geprägt, als dies heute allgemein im Bewußtsein ist. Mit seiner Shakespeare-Übersetzung hat er vor Tieck und A. W. Schlegel diesen größten Dramatiker der Neuzeit im deutschen Sprachraum heimisch gemacht; er hat den Blankvers, wie er durch Lessing und Schiller populär wurde, für die deutsche Bühne etabliert; er hat den ersten deutschen Bildungsroman verfaßt - ohne seinen Agathon wäre Goethes Wilhelm Meister nicht denkbar. Doch Wieland ist nicht nur ein großer Neuerer, sondern auch ein exzellenter Beobachter und Kritiker. Mit seiner Zeitschrift Teutscher Merkur hat er das kulturelle Leben seiner Zeit maßgeblich mitgeprägt.
Erstes Buch: Mit der vorliegenden kommentierten Neuübertragung, in Gegenüberstellung mit dem griechischen Text, hat Jean Bollack eine deutsche Fassung der antiken Tragödie geschaffen, die neuesten textkritischen Untersuchungen Rechnung trägt und die den spezifischen Stil des Stücks erkennen läßt. Seit Freud hielt man sich an den Inzest und den dazugehörigen Vatermord. Man konstruierte den Mythos so, daß diese Handlung in ihm als eine zentrale Erfahrung der menschlichen Psyche erschien. Im Gegensatz dazu hält sich die neue Untersuchung von Jean Bollack an das Bühnenwerk als literarischen Text. Sie versucht, den Mythos so darzulegen, wie die Struktur des Dramas ihn voraussetzt. Eine Familie verweigert jeden fremden Einfluß und zerstört sich auf diese Weise selbst. Eine Machtkonstellation löst sich auf. Nichts bleibt bestehen außer dem Blick auf das grauenvolle Geschehen dieser Auflösung. <br />Zweites Buch: Die im vorliegenden Band versammelten "Essays" halten der gängigen, auf den Menschen als solchen ausgerichteten Vorstellung die Logik einer besonderen Geschichte von wahnhafter Abgeschlossenheit entgegen, die Sophokles zu seiner Tragödie "König Ödipus" ausgestaltet hat.
Im Alter von 22 Jahren nahm Charles Darwin an einer fünfjährigen Forschungsreise auf der HMS Beagle teil. Diese Jahre prägten sein Leben entscheid:"Ich habe das sichere Gefühl, daß ich alles, was ich in der Wissenschaft geleistet haben mag, dieser Reise verdanke."Julia Voss, Darwin-Spezialistin und Kunstredakteurin der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, hat aus dem umfangreichen Reisetagebuch Darwins die schönsten und bedeutsten Passagen ausgewählt: das Zusammentreffen mit den Feuerländern, das Erdbeben in Chile oder der Besuch der Galßpagosinseln. In ihrem Nachwort gibt sie einen Überblick über Leben und Werk des großen Naturforschers.