Hegels theoretische Philosophie erlebt gegenwärtig eine Renaissance: Galt sie lange und gerade in der Analytischen Philosophie als bestenfalls von historischem Interesse, finden sich Hegelsche Argumente nun im Zentrum systematischer Debatten auf dem Gebiet der Ontologie, Semantik, Epistemologie und der Philosophie des Mentalen wieder. Philosophen wie etwa Robert B. Brandom und John McDowell berufen sich auf Hegel als zentrale Inspirationsquelle. Dabei ergeben sich in bezug auf die Deutung von Hegels System für die Hegel-Forschung überraschende neue Perspektiven und Fragestellungen. Der vorliegende Band versammelt Beiträge von Hauptvertretern der Gegenwartsphilosophie und von führenden Hegel-Forschern und bietet einen umfassenden Überblick über die aktuellen Versuche, Hegels Erbe nicht nur antiquarisch zu bewahren, sondern philosophisch anzutreten.<br /><br />
Extreme politische Ansichten haben Konjunktur. Auf der rechten und linken Seite des politischen Spektrums, aber auch in religiösen Milieus radikalisieren sich Positionen und stellen demokratische Werte und Institutionen infrage. Dieser Band gibt einen Überblick über die zentralen Aspekte dieses Phänomens: die Radikalisierung von Individuen, von Gruppen und von Gesellschaften, Deradikalisierung, Online- Radikalisierung und die Präventionsmaßnahmen. Außerdem werden eine Reihe wertvoller Handlungsempfehlungen für Politik und Zivilgesellschaft formuliert.
Mit Beiträgen unter anderem von Naika Foroutan, Peter Neumann und Andreas Zick
Zeit ist Hirn.<br />
Was passiert, wenn man durch einen gesundheitlichen Einbruch auf einen Schlag aus dem prallen Leben gerissen wird? Kann das Erzählen von Geschichten zur Rettung beitragen? Und kann Komik heilen? Nachdem der Erzähler Joachim Meyerhoff aus so unterschiedlichen Lebenswelten berichtet hat wie einem Schüleraustausch in Laramie, Amerika, dem Aufwachsen auf einem Psychiatriegelände, der Schauspielschule und den liebesverwirrten Jahren in der Provinz, gerät der inzwischen Fünfzigjährige in ein Drama unerwarteter Art. Er wird als Notfall auf eine Intensivstation eingeliefert. Er, der sich immer durch körperliche Verausgabung zum Glühen brachte, die »blonde Bombe«, für die Selbstdetonationen ein Lebenselixier waren, liegt jählings an Apparaturen angeschlossen in einem Krankenhausbett in der Wiener Peripherie. Doch so existenziell die Situation auch sein mag, sie ist zugleich auch voller absurder Begebenheiten und Begegnungen. Der Krankenhausaufenthalt wird zu einer Zeit voller Geschichten und zu einer Zeit mit den Menschen, die dem Erzähler am nächsten stehen. Er begegnet außerdem so bedauernswerten wie gewöhnungsbedürftigen Mitpatienten, einer beeindruckenden Neurologin und sogar wilden Hamstern. Als er das Krankenhaus wieder verlassen kann, ist nichts mehr, wie es einmal war. Joachim Meyerhoff zieht alle literarischen Register und erzählt mit unvergleichlicher Tragikomik gegen die Unwägbarkeiten der Existenz an.