Subjektivität ist nach wie vor eines der umstrittensten Themen der gegenwärtigen Philosophie. Unter dem Einfluß der analytischen Philosophie sind viele derjenigen Einsichten der traditionellen Bewußtseinsphilosophie wieder zu Ehren gekommen, die durch die modische These vom "Tod des Subjekts" eine Zeitlang in der kontinentalen Philosophie ins Zwielicht geraten waren. Der Band versucht, der ganzen Komplexität des Phänomens der Subjektivität Ausdruck zu verleihen, indem er einen Dialog zwischen den Vertretern der traditionellen und der neuen analytischen Philosophie der Subjektivität anregt. Er enthält bislang unveröffentlichte Beiträge von Karl Ameriks, Ned Block, Konrad Cramer, Peter Dews, Thomas Grundmann, Dieter Henrich, Frank Hofmann, Tomis Kapitan, Catrin Misselhorn, Georg Mohr, Gianfranco Soldati, Jürgen Pafel, Birgit Rehme-Iffert, Sydney Shoemaker, Gerhard Seel, Ernst Tugendhat, Michael Tye und Violetta Waibel.
Die AutorInnen zeigen, wie mithilfe einer mikroanalytischen Beobachtung der Interaktion von Mutter und Säugling die Qualität der Beziehung untersucht werden kann. Die momentgenaue Analyse von Videosequenzen wird als ein soziales Mikroskop genutzt, das subtile Details der Interaktion sichtbar macht, die zu schnell ablaufen und zu komplex sind, als dass sie unmittelbar wahrnehmbar wären. Bereits bei vier Monate alten Kindern lässt sich so vorhersagen, wie es um ihre spätere Bindungsfähigkeit bestellt sein wird.