Robin G. Collingwood zählt zu jenen großen britischen Universalgelehrten, die auf ebenso scharfsinnige wie elegante Weise die unterschiedlichsten wissenschaftlichen Disziplinen in ihren Schriften verbinden. Mit Die Idee der Natur liegt nun eines seiner Hauptwerke erstmals auf deutsch vor.<br>Anhand der drei großen Epochen kosmologischen Denkens in Europa - der Kosmologie der Griechen, der Renaissance und der Moderne - zeichnet Collingwood die Geschichte des Naturbegriffs als eine Geschichte wachsenden Mißverstehens nach, die die zunehmende Trennung zwischen Naturwissenschaften und Philosophie dokumentiert. <br>Diese "Kluft des Mißverstehens" muß jedoch überbrückt werden, denn sie schlägt sich in einer moralischen Korrumpierbarkeit der aus den Naturwissenschaften abgeleiteten Weltanschauungen nieder. Die Idee der Natur ist nicht nur ein Glanzstück philosophischer Literatur, sondern auch ein wichtiger Beitrag zu den aktuellen Debatten zwischen der Philosophie und den Naturwissenschaften.
Christoph Martin Wieland (1733 -1813) hat in seinem langen Leben die deutsche Literaturlandschaft stärker geprägt, als dies heute allgemein im Bewußtsein ist. Mit seiner Shakespeare-Übersetzung hat er vor Tieck und A. W. Schlegel diesen größten Dramatiker der Neuzeit im deutschen Sprachraum heimisch gemacht; er hat den Blankvers, wie er durch Lessing und Schiller populär wurde, für die deutsche Bühne etabliert; er hat den ersten deutschen Bildungsroman verfaßt - ohne seinen Agathon wäre Goethes Wilhelm Meister nicht denkbar. Doch Wieland ist nicht nur ein großer Neuerer, sondern auch ein exzellenter Beobachter und Kritiker. Mit seiner Zeitschrift Teutscher Merkur hat er das kulturelle Leben seiner Zeit maßgeblich mitgeprägt.
Die Rede von der Veränderung eines Individuums setzt dessen Identität über den Verlauf der Zeit hinweg voraus. Worin aber besteht diese Identität speziell im Fall bewußtseinsfähiger, erlebender Wesen? Was haben wir genau im Sinn, wenn wir beispielsweise eine Person, die wir seit langem kennen und die sich im Laufe der Zeit in vielerlei Hinsicht verändert hat, dennoch als dieselbe Person begreifen, die wir von früher kennen? In der gegenwärtigen Debatte wird mehrheitlich die Reduzierbarkeit von Identität auf psychologische und körperliche Beziehungen vertreten - eine These, so Martine Nida-Rümelin, die mit tiefverwurzelten Strukturen unseres Denkens unverträglich ist. Die Identität über die Zeit ist vielmehr bei erlebenden Wesen ein nicht reduzierbares Faktum, und es ist diese Sicht, die wir in unserem Erleben anderer als Subjekte von Erfahrung implizit voraussetzen. Mit analytischer Präzision und anhand zahlreicher anschaulicher Beispiele zeigt die Autorin, wie transtemporale Identität bei bewußtseinsfähigen Wesen zu verstehen ist und wie sie sich von anderen Arten der Identität unterscheidet.
Diese, wohl bedeutendsten. Essays eines Dichters zeigen, daß der Lebens- und Schaffensumkreis, der Horizont. in welchem sich auch erfahrungsgemäß Brochs Werk bewegt, einem Dreieck glich, dessen Seiten man am präzisesten mit den Worten: "Dichten" - "Erkennen" - "Handeln" bezeichnen kann und dessen räumlichen Inhalt nur sein Wesen in seiner Einmaligkeit ausfüllen konnte.
Zahlreich sind Martin Walsers Stellungnahmen zur Zeitgeschichte: Reiseberichte, Würdigungen, Kollegen-Kritik, Jungautoren-Ermunterung und, nicht zuletzt, Politikerschelte. Daneben tauchen auch immer wieder die Stichworte Auschwitz, Verjährung, Vietnam, Deutsche Bank und USA auf, aber auch Heimat, Literatur, Leser sowie - vor und nach 1989 - deutsch-deutsche Themen.
Müßiggang ist aller Weisheit Anfang - für Zhuangzi. Nur der, der nicht nach Ansehen strebt und den die Öffentlichkeit nicht begehrt, führt ein sorgloses Dasein. Freiheit durch Rückzug - die Philosophie des großen Meisters der Spiritualität aus dem 4. Jahrhundert v. Chr. scheint wie geschaffen für den heutigen "gläsernen" Menschen, dessen Privatsphäre immer mehr schwindet.
Vor allem die Überlegenheit des Seins über das Handeln und der Gelassenheit über die Betriebsamkeit ist es, die der daoistische Meister lehrt.
Nur wenige Künstlerinnen sind in die Kunstgeschichte eingegangen und keine stieg so kometenhaften auf wie die mexikanische Malerin Frida Kahlo. Sie ist eine der Schlüsselfiguren der bahnbrechenden mexikanischen Moderne und als Künstlerin eine Vorreiterin für Themen wie Geschlechtergerechtigkeit, Sexualität und Feminismus.
Paris, Peking, Delhi, Dubrovnik, Moskau, Manila, Jakarta oder Jerusalem: Burton Holmes war einfach überall. Er bereiste jeden Kontinent und beinahe jedes Land der Erde und belichtete dabei über 30.000 Fotos und 150.000 Meter Film. Dieses Buch voller brillanter Farbfotografien präsentiert das Beste aus dem Holmes-Archiv. Es öffnet ein Fenster...
Nach einer epischen Reise in den brasilianischen und peruanischen Amazonas schuf der deutsche Botaniker von Martius einen außergewöhnlichen Katalog aller bekannten Palmengattungen. Dieser enzyklopädische Schatz ist ein Juwel der Botanik des 19. Jahrhunderts und zeichnet sich sowohl durch seine akribische Klassifizierung als auch durch seine...
Mit dem Impressionismus trat die Malerei in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts aus dem Atelier hinaus ins flirrende Sonnenlicht. Eine kleine Gruppe junger Maler wie Claude Monet, Edgar Degas, Pierre-Auguste Renoir u.a. und zeigte der Welt eine neue, moderne Art des Malens und des Sehens.