Die Leitfäden dieses Bandes bilden die Logik der Geschichts- und Sozialwissenschaften sowie die Theorie der Rationalität (und der Rationalisierung). Pietro Rossi stellt das Werk Max Webers in den Zusammenhang der methodologischen und philosophischen Debatten am Ende des 19. und am Beginn des 20. Jahrhunderts und prüft die Voraussetzungen und die Ergebnisse der Weberschen Untersuchung auf ihre Gültigkeit hin.
Christoph Martin Wieland (1733 -1813) hat in seinem langen Leben die deutsche Literaturlandschaft stärker geprägt, als dies heute allgemein im Bewußtsein ist. Mit seiner Shakespeare-Übersetzung hat er vor Tieck und A. W. Schlegel diesen größten Dramatiker der Neuzeit im deutschen Sprachraum heimisch gemacht; er hat den Blankvers, wie er durch Lessing und Schiller populär wurde, für die deutsche Bühne etabliert; er hat den ersten deutschen Bildungsroman verfaßt - ohne seinen Agathon wäre Goethes Wilhelm Meister nicht denkbar. Doch Wieland ist nicht nur ein großer Neuerer, sondern auch ein exzellenter Beobachter und Kritiker. Mit seiner Zeitschrift Teutscher Merkur hat er das kulturelle Leben seiner Zeit maßgeblich mitgeprägt.
In der Gesellschaftsbiographie Jacques Offenbach und das Paris seiner Zeit, während der Emigration in Paris geschrieben und erstmals 1937 in Amsterdam publiziert, erzählt Kracauer nicht nur den bewegenden Aufstieg des Komponisten, der aus Köln stammte und mit seiner Musik zum Pariser wurde; er porträtiert auch die Gesellschaft der Julimonarchie unter Louis Philippe (1830-1848) und vor allem die des Zweiten Kaiserreichs unter Napoleon III, die damals den Durchbruch der Moderne erlebte.
In diesem Begleitband zum Zyklus "Die zahnlose Zeit" erläutert der Autor für Anfänger und fortgeschrittene van-der-Heijden-Fans, wie sein großes Opus entstand. Der Band beschreibt zusätzlich die sich kreuzenden Lebenswege aller Protagonisten der "Zahnlosen Zeit".
Die Rede von der Veränderung eines Individuums setzt dessen Identität über den Verlauf der Zeit hinweg voraus. Worin aber besteht diese Identität speziell im Fall bewußtseinsfähiger, erlebender Wesen? Was haben wir genau im Sinn, wenn wir beispielsweise eine Person, die wir seit langem kennen und die sich im Laufe der Zeit in vielerlei Hinsicht verändert hat, dennoch als dieselbe Person begreifen, die wir von früher kennen? In der gegenwärtigen Debatte wird mehrheitlich die Reduzierbarkeit von Identität auf psychologische und körperliche Beziehungen vertreten - eine These, so Martine Nida-Rümelin, die mit tiefverwurzelten Strukturen unseres Denkens unverträglich ist. Die Identität über die Zeit ist vielmehr bei erlebenden Wesen ein nicht reduzierbares Faktum, und es ist diese Sicht, die wir in unserem Erleben anderer als Subjekte von Erfahrung implizit voraussetzen. Mit analytischer Präzision und anhand zahlreicher anschaulicher Beispiele zeigt die Autorin, wie transtemporale Identität bei bewußtseinsfähigen Wesen zu verstehen ist und wie sie sich von anderen Arten der Identität unterscheidet.
Die "Melanges" sind von Simmel auf Anregung und mit Unterstützung Henri Bergsons als Querschnitt seines Oeuvre konzipiert. Unter dem Begriff "relativistische Philosophie" sollte der Band sowohl die Einheit seines Denkens als auch die Fruchtbarkeit seines Ansatzes für das Verständnis vielfältigster Phänomene dokumentieren.<br />
Ein spannendes Leben, ein beeindruckendes Werk, eine bleibende Wirkung - in drei Teilen und im überschaubaren Umfang von 160 Seiten erzählen die Suhrkamp BasisBiographien von Leben,Werk und Wirkung großer Persönlichkeiten der Weltgeschichte. Ein Konzept, das überzeugt: Bei Hoffmann und Campe erscheinen sie ab dem Frühjahr 2006 als Hörbuchreihe.
Kaum ein anderer Schriftsteller hat so viel gelesen wie Hermann Hesse und zugleich den zeitgenössischen wie auch den Büchern der Weltliteratur so viele Leser geworben und zugeführt. Zeugnis davon geben, neben den mehr als dreitausend Buchbesprechungen dieses Autors, auch zahlreiche seiner weniger speziellen Essays, Betrachtungen und Aufsätze über sinnvolle und unsinnige Bildung, über das Buch als Schlüssel zum Verständnis, zur Bereicherung und Intensivierung des eigenen Lebens und Erlebens.
Erstes Buch: Mit der vorliegenden kommentierten Neuübertragung, in Gegenüberstellung mit dem griechischen Text, hat Jean Bollack eine deutsche Fassung der antiken Tragödie geschaffen, die neuesten textkritischen Untersuchungen Rechnung trägt und die den spezifischen Stil des Stücks erkennen läßt. Seit Freud hielt man sich an den Inzest und den dazugehörigen Vatermord. Man konstruierte den Mythos so, daß diese Handlung in ihm als eine zentrale Erfahrung der menschlichen Psyche erschien. Im Gegensatz dazu hält sich die neue Untersuchung von Jean Bollack an das Bühnenwerk als literarischen Text. Sie versucht, den Mythos so darzulegen, wie die Struktur des Dramas ihn voraussetzt. Eine Familie verweigert jeden fremden Einfluß und zerstört sich auf diese Weise selbst. Eine Machtkonstellation löst sich auf. Nichts bleibt bestehen außer dem Blick auf das grauenvolle Geschehen dieser Auflösung. <br />Zweites Buch: Die im vorliegenden Band versammelten "Essays" halten der gängigen, auf den Menschen als solchen ausgerichteten Vorstellung die Logik einer besonderen Geschichte von wahnhafter Abgeschlossenheit entgegen, die Sophokles zu seiner Tragödie "König Ödipus" ausgestaltet hat.
Kurt Wölfels Analysen gewinnen ästhetische Instruktivität dadurch, daß sie sich auf zentrale, ästhetisch relevante Aspekte der Prosa Jean Pauls konzentrieren Sie behandeln u. a. Jean Pauls Witz, seine Hinwendung zur sogenannten zweiten Welt, seinen poetischen Republikanismus, seine Kritik am Ästhetizismus, seine rhetorische Umbildung des Dialogs und die verschiedenen Formen seines Verhältnisses zur Natur.
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