Für den deutschen Wandertourismus waren selbst die Krisenjahre erfolgreich. Das Wandern boomte so stark, dass sogar Wanderwege wegen Überfüllung gesperrt oder der Zugang zu ihnen reglementiert werden musste. Haben wir die Natur und das Draußen-Sein in unmittelbarer Nähe wiederentdeckt? "Wandern zwischen Outdoorboom und Klimawandel" - unter dieser Perspektive beleuchten Forschende und Praktiker neueste Entwicklungen und Fragestellungen im Wandertourismus. Ein hochaktuelles Werk, das im Rahmen eines Symposiums zum 10-jährigen Jubiläum der Arbeitsgruppe Wanderforschung an der Ostfalia Hochschule entstand und innovative Impulse und Forschungsansätze für die wandertouristische Praxis bündelt.
Jean-Luc Godard, einer der einflußreichsten Filmemacher in der Geschichte des Kinos, blickt im Gespräch mit dem bekannten Cineasten und Filmwissenschaftler Youssef Ishaghpour auf ein Jahrhundert Filmgeschichte und auf sein eigenes Werk zurück: ein eindringliches Zeugnis seiner eigenen lebenslangen Leidenschaft für das Kino und zugleich Dokumentation der Obsession des Kinos für die Geschichte. Ausgehend von Godards monumentalem Spätwerk »Histoire(s) du cinéma« geht der Dialog den realen historischen wie auch ökonomischen Bedingungen des Filmschaffens und seinen ästhetischen und philosophischen Konsequenzen nach.<br /><br />Das Kino hat gemeinsam mit dem 20. Jahrhundert das Licht der Welt erblickt und ist zur prägenden Kunstform des Jahrhunderts avanciert. Das Kino ist im Jahrhundert verwurzelt, das Jahrhundert im Kino. Nach einem Jahrhundert von Charlie Chaplin und Pol Pot, Marilyn Monroe und Hitler, Stalin und Mae West, Mao und den Marx Brothers sieht Godard Kino und Geschichte untrennbar miteinander verbunden.<br /><br />Zum zentralen Anliegen wird die Frage: Wie kann das Kino historische Vergangenheit, aber auch seine eigene Vergangenheit wiederauferstehen lassen? Wie kann das Kino eine selbstreflexive Kunstform sein? Welche Rolle spielt der »Rhythmus« des Films, mit welchen filmtechnischen Mitteln wird er generiert? Abgerundet wird der Band durch einen Essay Ishaghpours über die Verbindung von Poetischem und Geschichtlichem bei Godard.
Charlotte Grasnick, die im April 2009 verstarb, hat ein bedeutendes lyrisches Werk hinterlassen. Die Liebesgedichte sind dabei das Rückgrat ihres Werkes. Entstanden über Jahrzehnte zeichnen sie die Geschichte einer intensiven Begegnung nach vom ersten Kennenlernen über die Leidenschaft und mitunter schwierige Ehejahre bis hin zu einer späten Aussöhnung, vor allem mit sich selbst. Das Gespräch mit dem Geliebten ist dabei oft Gespräch über Geliebtes: Bilder und Musik, Theater und Dichtung. Ohne Perücken und Masken. Nackt ans Leben gewendet dringt hier eine Dichterin zum Kern der Dinge vor. "Das Gedicht ist die Zeit / unserer mühsamen Wege."