In Moritz Franz Beichls Roman begegnen sich zwei Männer, die nichts gemeinsam haben - außer etwas Wesentliches: den Vater. Denn alles unterscheidet den Erzähler von seinem Bruder Konrad, dem Juristen und Familienvater, der in einem schönen Haus wohnt - und ein konventionelles Männerbild fortschreibt. Attraktiver, moderner, aber mit all der normativen Gewalt, die da immer schon war. Doch jetzt ist der Vater gestorben, die beiden Brüder müssen gemeinsam das Begräbnis organisieren - und erstmals hat der Erzähler seinem großen Bruder etwas entgegenzuhalten: ein selbstbestimmtes Leben als Balletttänzer, als schwuler Mann, als eigensinniger Single. Die alten Konflikte brechen auf, aber Versöhnung kann es vielleicht auch geben, ohne das Leben des anderen ganz zu verstehen.
Eros - aus psychoanalytischer Sicht die vermittelnde Funktion zwischen Trieb und Objekt - ist in der Krise. Angesichts globaler Verwerfungen ist die Auseinandersetzung mit Männlichkeit essenziell, um eine bessere, gerechtere Gesellschaft zu schaffen. Dabei gilt es, weit verbreitete Abwehrmechanismen und die Starrheit der binären Geschlechterordnung zu überwinden. Die Beiträge beleuchten philosophische, politische und psychologische Facetten einer möglichen neuen Männlichkeit. Themen sind u.a. familiäre Trennung, seelische Gesundheit, repressive Sexualität, institutionell verankerter Missbrauch, AIDS, Erotik im Alter.
-Eros in der Krise - Beiträge für ein neues Verständnis männlicher Erotik
Der zweisprachige Band enthält 128 durchgängig 14-zeilige Sonette im freien Vers. Wie Bilder auf einem Filmstreifen fängt Diane Seuss in ihrem Werk gelebtes Leben ein - scharfsinnig, nüchtern, pointiert, kurzgesagt: »frank«.