Droht sich die berechtigte Forderung nach Gleichberechtigung in ihr Gegenteil zu verkehren? Ab welchem Grad der Segregation selbststilisierter Opfergruppen beginnt ein Gemeinwesen zu zerfallen?
Der ewige Deutsche- hat es ihn jemals gegeben, und wenn ja, was ist von ihm geblieben? Oder ist er verschwunden, nachdem sich Deutschland, rücksichtsloser als jedes andere europäische Land, modernisiert und von seiner Vergangenheit abgekehrt hat?
Der vorliegende Essay verfolgt anhand großer Texte, von der Bibel über John Milton und Diderot bis zu Kafka, die Bedeutungsvielfalt des Dienens, setzt sich mit der Dialektik von Herr und Knecht auseinander und endet mit einer Skizze des modernen Fürsorgestaates, der zum Dienstboten einer schlechtgelaunten Gesellschaft von Solipsisten geworden ist.
Was unterscheidet den Bürger vom Adeligen?<br />Inwieweit weichen ihr öffentliches Erscheinungsbild,<br />ihr privates Selbstverständnis voneinander ab?<br />Was hat von der vormodernen Gesellschaft überlebt?
Wenn wir sprechen, tauschen wir nicht nur Worte aus. Wir stellen uns dem anderen, lassen uns durch ihn bestätigen, aber auch herausfordern. Jedes Gespräch ist darum eine Begegnung, in der der Mensch aufs Ganze gefordert ist.
Abriss und Neubau unter ökologischem Vorzeichen dominieren heute den Städtebau. Doch keines der ständig wechselnden Marketinglabel wie »Green Deal«, oder »New European Bauhaus« schafft jene Identifikation, die eine über Jahrhunderte bewährte Bautradition den Menschen bieten konnte.
Provinz beherbergt nicht nur Langeweile und Stumpfsinn, sondern auch viele der besten Universitäten der Welt sowie die Zentralen des Tech-Kapitalismus. Sie kann Nährboden für Konzentration und Leidenschaft sein.
Im Gegensatz zum sozialromantischen Bild, das uns seit der Zeit der Voraufklärung begleitet, bleibt Piraterie das, was sie seit eh und je gewesen ist: ein organisiertes Verbrechen.