Das 'Große Märchenbuch' von Tatjana Hauptmann kann man nur loben, doch für Reisen ist der Prachtband einfach zu schwer. Deshalb gibt es jetzt 'Das kleine Märchenbuch' als kinder-detebe zum Überallhinmitnehmen.
"Die Elfen, die in ihrer wahren Gestalt kaum einige Zoll hoch sind, haben einen luftigen, fast durchsichtigen Körper, der so zart ist, daß ein Tautropfen, wenn sie daraufspringen, zwar zittert, aber nicht auseinanderrinnt." So beginnen Jacob und Wilhelm Grimm ihre Einleitung "Über die Elfen", in der sie über das Wesen der Elfen berichten. Mit ihr setzt die deutsche Rezeption des irisch-keltischen Märchen- und Sagengutes ein.
Das Marchen der Brüder Grimm beschaftigt sich mit dem zeitlosen und dabei sehr aktuellen Thema des Ubergangs von der Kindheit ins Erwachsenenalter. Dieser ist mit Geheimnissen, Abenteuern und Gefahren verbunden, die Eltern hilfos, machtlos und ratlos machen konnen.Heute sind es die Gefahren im Internet oder der Heimweg im Dunklen, die Eltern Sorgen bereiten. Wer sympathisiert da nicht mit dem verzweifelten Konig, der das Zepter fest in der Hand behalten will, auch zum Wohle seiner Tochter, wie er meint? Das Marchen regt an, neue Wege zu gehen, mit Kindern über Gefahren zu sprechen, gemeinsam Lösungen zu finden und ihnen dann mehr zuzutrauen. Akzeptiert man die Ablosung von den Eltern als notwendigen Ubergang, gibt es wenigerbeunruhigende Geheimniskramereien. Man lernt am Beispiel des alten Konigs viel. Dass es im Marchen ein Happy End gibt, besonders für die jüngste Prinzessin und ihren Brautigam, erleichtert sehr.