"Milieu und Lebenswelt" ist gleichzeitig: "ein Buch zu der Frage, was denn in der Soziologie Empirie heißen könnte; ein Buch zu Problemen der Mathematisierung und Formalisierung in der Soziologie; ein Buch zur Ethik soziologischen Forschens, das über die Gefahren des soziologischen Nihilismus aufklärt; ein Buch zur Geschichte der phänomenologischen Soziologie." (Wolfgang Essbach)
Richard Strauss' nationalsozialistische Verstrickungen sind kompliziert: Er war vom November 1933 bis Juni 1935 Präsident der Reichsmusikkammer. Er war kein Nationalsozialist, der das Regime unterstützt hat, er ließ sich aber von diesem gern als Aushängeschild benutzen. Er emigrierte nicht, trotz seiner jüdischen Schwiegertochter und seiner gefährdeten Enkel. Dieser Band behandelt Strauss' Verhältnis zu jüdischen Musikern, Autoren und Freunden. Exemplarisch seien Hugo von Hofmannsthal, Stefan Zweig, Gustav Mahler, Arnold Schönberg und Bruno Walter genannt. Es sind mehr als 250 jüdische Persönlichkeiten, die Dietrich Kröncke hier porträtiert. Er informiert über ihr Leben, die Zusammenarbeit mit Strauss und - in den überwiegenden Fällen - ihre Verfolgung und Ermordung durch die Nationalsozialisten.